Um 3 Uhr nachts auf den 17. Juli haben zwei Überwasser-Kamikazedrohnen die Krim-Brücke angegriffen. Zwei Zivilisten kamen ums Leben, ein Kind wurde verletzt. Russlands NAK (Nationales Antiterror-Komitee) leitete ein Kriminalverfahren ein.
Zwei Explosionen erschütterten die Kertsch-Brücke (auch als Krim-Brücke bekannt) in der Nacht vom 16. Auf den 17. Juli 2023. Das russische Nationale Terrorbekämpfungskomitee stufte dieses Ereignis als einen Terroranschlag ein und eröffnete ein Ermittlungsverfahren – die russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti zitiert die Pressemitteilung des NAK:
Um 03:05 griffen zwei ukrainische unbemannte Überwasserfahrzeuge die Krim-Brücke an. Im Ergebnis dieses Terroranschlags trug der Automobilverkehrsstrang der Krim-Brücke Schäden davon. Dabei Kamen zwei Erwachsene ums Leben und ein Kind wurde verletzt.“
Ersten Berichten zufolge gab es gegen drei Uhr eine Explosion, und die Lichter auf der Brücke gingen aus. Einige Minuten kam der Verkehr auf der Brücke zum Stillstand. Um 3.20 Uhr ereignete sich eine weitere Explosion an der Eisenbahnbrücke.
Um 04:21 Uhr gab Sergei Aksjonow, Oberhaupt der Autonomen Republik Krim, bekannt, dass der Verkehr auf der Brückenanlage wegen eines Zwischenfalls im Bereich des 145. Pfeilers von der Festland-Seite gezählt angehalten wurde.
Ein Stück des Automobilverkehrsstranges zwischen zwei Pfeilern, in Richtung Taman im Gebiet Krasnodar, wurde zerstört und ein weiterer, in Richtung Kertsch auf der Halbinsel Krim, sackte ab.
Der Eisenbahnstrang der Krimbrücke wurde nicht beschädigt, die Krim ist durch einen Landkorridor im Norden mit dem russischen Festland verbunden, die Halbinsel ist nicht isoliert.
Gegen 07:00 Uhr dementierte Russlands Verkehrsministerium Meldungen über angebliche Schäden an den Brückenpfeilern als Gerüchte.
Eine Viertelstunde später berichtete Wjatscheslaw Gladkow, Gouverneur des russischen Gebiets Belgorod, dass beim Terroranschlag ein Ehepaar aus der Stadt Nowy Oskol in seinem Gebiet, das mit dem Auto die Brücke überquerte, beim Anschlag ums Leben kam. Ihre Tochter, die ebenfalls mitfuhr, erlitt „mittelschwere“ geschlossene Kopfverletzungen und liege nun auf der Intensivstation des Zentralkrankenhauses Temrjuk im Gebiet Krasnodar; sie soll von dort möglichst bald mit dem Hubschrauber in die Gebietshauptstadt verlegt werden. Die Toten sind Alexei (40) und Natalia (36) Kulik; der Mann war als LKW-Fahrer selbständig und die Frau arbeitete in einer der städtischen Bildungseinrichtungen, schreibt der Telegram-Nachrichtenkanal Shot. Ihre hinterbliebene Tochter ist 14 Jahre alt. Gladkow sicherte dem verwaisten Kind Hilfe zu.